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Struktur – Inhalte – Methoden

Mobile Jugendarbeit ist ein zusätzliches „gemeinwesenorientiertes" Angebot der Jugendarbeit und richtet sich primär an Cliquen und „Szenen" im öffentlichen Raum, die in andere (offene) Angebote der Jugendarbeit nicht integriert sind. Nach ihrem Selbstverständnis ist Mobile Jugendarbeit ein aufsuchendes Angebot mit „Geh-Struktur", welches sich insbesondere jungen Menschen zuwendet, für die der öffentliche Raum von zentraler Bedeutung ist, weil sie von den vorhandenen Einrichtungen der Jugendarbeit nicht (mehr) erreicht werden oder sich von diesen nicht angesprochen fühlen. Demgemäß wendet sich Mobile Jugendarbeit nicht nur an Jugendliche, die durch individuelle Problemlagen auffallen, sondern vor allem auch an Gruppen, Cliquen und „Szenen", die mangels eines adäquaten strukturellen Angebots im öffentlichen Raum durch ihr Verhalten und/oder Aussehen „stören", aber als Gruppe oder Clique keinen generellen Anspruch auf Jugendhilfeleistungen haben. Darüber hinaus versteht sich Mobile Jugendarbeit als niedrigschwelliges Angebot insbesondere für sozial benachteiligte oder von Ausgrenzung betroffene Jugendliche mit Sozialisations-, Handlungs- und Bildungsdefiziten, die keine Beteiligungsmöglichkeiten finden und von anderen nicht akzeptiert werden.

Mobile Jugendarbeit versucht, auf der Straße und an den Treffpunkten aktiv Kontakt zu diesen Jugendlichen aufzunehmen, berät und begleitet Einzelne und Cliquen in Krisensituationen und vermittelt als Bindeglied zu unterschiedlichsten Hilfesystemen.
Infrastrukturell zielt sie auf die Verbesserung der sozialräumlichen Lebenswelt und versucht gesellschaftliche Ressourcen zu erschließen. Mobile Jugendarbeit fokussiert die Vermeidung bzw. Reduzierung sozialer Benachteiligung, Desorientierung und Gewaltbereitschaft durch die Entwicklung inhaltlich-fachlicher und sozial- und jugendpolitischer Einmischungsstrategien.

Gemeinsam mit den Adressatinnen und Adressaten versucht die Mobile Jugendarbeit bedarfsgerechte Angebote für eine tragfähige Zukunftsperspektive zu entwickeln und zu gestalten. In ihren unmittelbar personenbezogen sozialen Angeboten zielt Mobile Jugendarbeit auf die Erweiterung der Handlungs-
kompetenzen Einzelner. Voraussetzung für die beratenden, begleitenden oder vermittelnden Aufgaben ist der Aufbau einer professionellen Beziehung, die sich vor allem in Konfliktsituationen als tragfähig erweisen muss. Darüber hinaus moderiert Mobile Jugendarbeit Gruppenprozesse im Rahmen von Gruppen- und Projektarbeit sowie Konfliktbearbeitung.

Wichtige Querschnittsaufgaben sind die Vernetzung mit relevanten Akteur*innen sowie Öffentlichkeitsarbeit, um eine größere Akzeptanz für die Anliegen und Problemlagen der Adressatinnen und Adressaten zu erreichen.

In Abhängigkeit der jeweils ländlichen oder städtischen örtlichen Prägung und vorhandenen Struktur sieht sich Mobile Jugendarbeit auch im ländlichen Raum – mangels eines angemessenen strukturellen Angebots – zunehmend mit jugendlichen Cliquen konfrontiert, die durch Alkohol- und Drogenmissbrauch, Kinder- und Jugendgewalt, Jugendarbeitslosigkeit, Armut sowie Kriminalität auffallen.